Zum Hauptinhalt

Berufungserzählungen

3. Jeremia

Die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, aus der Priesterschaft zu Anatot im Land Benjamin.

An ihn erging das Wort des Herrn zur Zeit des Königs Joschija von Juda, des Sohnes Amons, im dreizehnten Jahr seiner Regierung, ebenso zur Zeit des Königs Jojakim von Juda, des Sohnes Joschijas, bis das elfte Jahr des Königs Zidkija von Juda, des Sohnes Joschijas, zu Ende ging, als im fünften Monat Jerusalem in die Verbannung ziehen musste.

Das Wort des Herrn erging an mich: "Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt."
Da sagte ich: "Ach, mein Gott und Herr, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung."
Aber der Herr erwiderte mir: "Sag nicht: Ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten - Spruch des Herrn."

Dann streckte der Herr seine Hand aus, berührte meinen Mund und sagte zu mir: "Hiermit lege ich meine Worte in deinen Mund. Sieh her! Am heutigen Tag setze ich dich über Völker und Reiche; du sollst ausreißen und niederreißen, vernichten und einreißen, aufbauen und einpflanzen."

Das Wort des Herrn erging an mich: "Was siehst du, Jeremia?"
Ich antwortete: "Einen Mandelzweig sehe ich."
Da sprach der Herr zu mir: "Du hast richtig gesehen; denn ich wache über mein Wort und führe es aus."
Abermals erging an mich das Wort des Herrn: "Was siehst du?"
Ich antwortete: "Einen dampfenden Kessel sehe ich; sein Rand neigt sich von Norden her."
Da sprach der Herr zu mir: "Von Norden her ergießt sich das Unheil über alle Bewohner des Landes."
Jer 1,1-14